Wird Notre-Dame de Paris nach dem Unglück wieder strahlen?


Nach dem ehrgeizigen Zeitplan soll schon 2024 der Wiederaufbau fertig sein!

Am 15. April 2019 wurde die Welt von schrecklichen Bildern aus Paris erschüttert: Das alte Wahrzeichen der Stadt, die von 1163 bis 1345 erbaute Kathedrale brannte lichterloh. Dichter Rauch zog über den Fluss und die Altstadt. Noch am Abend des Unglückstages kündigte der französische Präsident den Wiederaufbau an. Zwar stürzte das von Brand und Löschwasser geschwächte Gewölbe der Kathedrale ein, doch zahlreiche Kunstschätze und Reliquien konnten aus dem brennenden Bau gerettet werden. Bis zur Wiederöffnung sind die Schätze eingelagert und warten darauf, dass der Wiederaufbau in wenigen Jahren gelingt. Die Herausforderungen sind gewaltig. Allein um den Dachstuhl zu rekonstruieren werden hunderte großer Eichenbäume aus der Normandie benötigt, die gefunden, gefällt und nach dem Fällen über ein Jahr getrocknet werden müssen. Die Rekonstruktion des Dachstuhls nach dem Original aus Holz und Blei war umstritten. Umweltschützer haben gegen die Verwendung von Blei auf der Baustelle geklagt, weil Blei durch seine Giftigkeit bei der Verarbeitung den modernen Kriterien von Baustandards nicht genügt. Die Denkmalschützer sind sich dennoch einig, dass die originale Kombination aus Holz und Blei besser sei, als etwa eine günstigere Metallkonstruktion.  Die Kosten für den Wiederaufbau werden auf 400 bis 600 Millionen Euro geschätzt.  Die französische Regierung hat den Ehrgeiz, bis zu den olympischen Sommerspielen in Paris mit dem Wiederaufbau fertig zu werden und deshalb schon einen Termin festgesetzt. Genau am 14. April 2024, dem Tag vor dem fünften Jahrestag des Brandes soll Notre Dame im alten Glanz erstrahlen.      


Bilder vom Brand erschütterten die Welt am 15. April 2019

Weil in Frankreich seit Jahren im Schnitt täglich zwei bis drei Fälle von Vandalismus-Übergriffen auf katholische Kirchen gezählt werden, lag zunächst der Verdacht nahe, es könne sich um einen Anschlag gehandelt haben. Die Staatsanwaltschaft konnte aber keine Hinweise auf Brandstiftung feststellen.