„Einfach toll!“ meinte ein Schüler aus der 12. Klasse nach dem Treffen mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber. Es fand statt in der Reihe „Schüler im Gespräch“ unter dem Titel „Quo vadis, Europa?“ Und alle Schüler der Schule von der 9. bis zur 12. waren dabei. Stoiber hat politische Erfahrung als Bayerns ehemaliger Ministerpräsident und als Ehrenvorsitzender der CSU und als ehrenamtlicher Leiter einer EU-Arbeitsgruppe zum Bürokratieabbau. Zusätzlich ist er Mitglied des Aufsichtsrates des FC Bayern München, was ihn sofort auch für Jüngere interessant machte. Doch wie kam diese Veranstaltung zustande? Einige Monate vor dem eigentlichen Treffen mit Stoiber verkündete unser Politik und Zeitgeschichte Lehrer begeistert, dass er von Stoiber eine Zusage erhalten hatte. Das Treffen sollte von unserem Kurs geplant und organisiert werden. Bereits in der Stunde, in der wir die Nachricht erhielten, begannen wir die Planung und Organisation des Projektes: Wie soll das Programm aussehen? Wer holt den Gast vom Auto ab? Wer sitzt an seinem Tisch beim Mittagessen? Wie viele Stühle brauchen wir? Die Planung der Veranstaltung stellte sich als viel arbeitsintensiver heraus, als wir jemals gedacht hatten. Dann war es so weit: Der ehemalige Ministerpräsident kam zu Besuch. Nach einleitenden Worten und einer musikalischen Einlage begann Stoiber mit seinen Gedanken zur Zukunft Europas. Dann stellte er sich den Fragen der Schüler in einem Interview und den Publikumsfragen. Die heißesten Eisen waren die Militärpflicht, die technische Ausrüstung der Bundeswehr und die Frage nach einer Europaarmee. Obwohl trotz zwei Stunden Zeit die meisten Fragen ungefragt blieben, leiteten unsere Schülermoderatoren mit einer Frage über die Beatles zum zweiten Teil des musikalischen Rahmens über: Dem Lied „Hello, Goodbye“, gesungen vom Vokalensemble, das Stoiber wie ein Fan mit seinem Handy festhielt. Während dem Mittagessen konnten dann die Teilnehmer unseres Kurses mit Stoiber persönlich ins Gespräch kommen: Neben persönlichen politischen Ansichten wurde hier auch viel über den FC-Bayern geredet, dem Club dessen Aufsichtsratsvorsitzender Stoiber ist. Am Tag nach der Veranstaltung war die Sensationsmeldung der epochale Deal, der Sponsoren-Vertrag zwischen den beiden berühmtesten bayrischen Marken, BMW und FCB. Aber die Zeitungen berichteten auch von unserer Veranstaltung, und zwar ausschließlich positiv! Obwohl die Artikel in der Süddeutschen und im Merkur den Fokus auf ganz unterschiedliche Aspekte der Veranstaltung legten, wurde in beiden Stoibers Aufruf an alle volljährigen Schüler betont: „Geht zur Wahl!“