Kurt Landauer, Präsident des FC Bayern München
Kurt Landauer, Präsident des FC Bayern München

Verehrt, verfolgt, vergessen

Dass der FC-Bayern verehrt  wird, ist allgemein bekannt. Aber verfolgt ... ?  Vielleicht von Leipzig oder den Bayern-Jägern der Borussia aus Dortmund, von Frankfurt oder Gladbach? Es gibt auch ein weniger bekanntes Kapitel in der Geschichte des Vereins zur Nazizeit. Es ist fast schon vergessen. Dem ging ein Seminar Geschichte "Kurt Landauer und der FC -Bayern" nach .

Durch das Zusammenspiel mit dem FC Bayern war es möglich, eine Wanderausstellung über dieses Kapitel der Vereinsgeschichte an unsere Schule zu bekommen.  Ihre Dauer konnte sogar noch verlängert werden. Zur Ausstellungseröffnung hatte das Gymnasium die Ehre, den Archivar des FC Bayern, Andreas Wittner, begrüßen zu dürfen und von ihm einen interessanten Vortrag in der Aula zu hören. Er sprach über die spannende Zeit des Bayern-Präsidenten Kurt Landauer - vor, während und nach der NS-Zeit. Die positive und offene Einstellung des FC Bayern gegenüber allen Religionen und Nationalitäten stand im Kontrast zu der antisemitischen und nationalistischen Einstellung der Machthaber und anderer renommierter Vereine in der Zeit der Nationalsozialisten. Eine wichtige Persönlichkeit, die in der Nachkriegszeit immer mehr in Vergessenheit geriet, war Kurt  Landauer.  Vor der Zeit des Dritten Reichs war er zunächst Spieler, dann Präsident des FC Bayern. Da er aus einer jüdischen Familie stammte, musste dieser während der Nazi-Zeit als Präsident zurücktreten. Er wurde auch kurzzeitig im KZ Dachau eingesperrt, konnte danach aber in die Schweiz flüchten. Nach dem Krieg kehrte er aufgrund seiner tiefen Verbundenheit zum Verein zurück und wurde erneut zum Präsidenten gewählt. Dieser Mann hatte den FC Bayern 1932 zum ersten Titel der Deutschen Meisterschaft geführt. Seine Persönlichkeit prägte den Verein. Speziell über ihn und seine Bedeutung für die gesamte Vereinsgeschichte recherchierte das Seminar und erstellte eine multimediale Präsentation, die in der KZ-Gedenkstelle Dachau einem interessierten Publikum, darunter auch die Vorsitzende der jüdischen Kultusgemeinde Charlotte Knobloch, präsentiert wurde.  So wird die bedeutsame Geschichte Kurt Landauers am Leben erhalten.